Bundesteilhabepreis 2022 verliehen: Vorbildliche Projekte prämiert, die ein barrierefreies und selbstbestimmtes Wohnen ermöglichen

berlinovo erhält Preis für geplantes Neubauvorhaben in der Prinzregentenstraße 67 in Berlin-Wilmersdorf

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, hat am 8. Mai 2023 zum vierten Mal den Bundesteilhabepreis verliehen. Im Rahmen der Inklusionstage, einer jährlich stattfindenden Veranstaltung des Ministeriums, überreichte er den drei Gewinnern die Urkunden.

Die berlinovo gehörte mit ihrem geplanten Neubauvorhaben in der Prinzregentenstraße 67 in Berlin-Wilmersdorf zu den Preisträgern. Auf dem Grundstück soll ein neues Apartmentgebäude mit sieben Vollgeschossen zzgl. Staffelgeschoss und einer Kita entstehen.

Das geplante Neubau-Projekt „PRINZ - Wohnheim für Studierende und Kita“ schafft barrierefreien und inklusiven Wohnraum für Studierende. Dabei sind etwa 270 Wohnungen und eine Kindertagesstätte mit Freiflächen geplant. Etwa die Hälfte der Apartments werden barrierefrei gebaut. Zudem ist in jeder Etage ein rollstuhlgerechtes Einzelapartment geplant sowie eine Inklusiv-Wohngemeinschaft, in der es rollstuhlgerechten und nicht-rollstuhlgerechten Wohnraum gibt. Die Erschließung wird stufen- und schwellenlos ausgeführt, ebenso werden die großen Gemeinschaftsbereiche barrierefrei zugänglich. Besonderen Wert gelegt wurde auf eine barrierefreie Wegeführung mit durchgängiger, einheitlicher und kontrastreicher Gestaltung.  Auch das Informations- und Leitsystem basiert auf eine Kombination von verschiedenen Leitelementen, Bodenindikatoren sowie akustischen und elektronischen Informationen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und vielseitigen Nutzbarkeit wurden flexible Grundrisse geplant: So können mit geringem Aufwand Wände entfernt und Einzelapartments zusammengelegt werden. Dieses Projekt dient als Referenzobjekt für weitere Vorhaben, in dem sowohl die Planungs- und Bauprozesse als auch die modularen Bauweisen weiter unternehmensintern standardisiert werden sollen. Damit soll künftig einfacher, schneller und günstiger barrierefreier und inklusiver Wohnraum geschaffen werden können.

Im Rahmen einer klimagerechten Stadtentwicklung soll zudem das Vorhaben einer stadtklimatisch verträglichen Quartiersentwicklung entsprechen. Daher werden Klimagesichtspunkte auch im diesbezüglichen Planungsverlauf eine zentrale Rolle spielen und entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden – insbesondere in Bezug auf die Qualifizierung der Außenanlagen sowie der Dach- und Fassadengestaltung.

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales: „Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen, dass barrierefreier Wohnraum nicht teuer sein muss und wie einfach man Menschen damit ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen kann. Dank der Zusammenarbeit mit Fachleuten und Verbänden wurden sehr verschiedene, aber stets nutzerorientierte und nachhaltige Lösungen geschaffen. Beeindruckt hat mich bei allen drei Preisträgern die Kreativität ihrer barrierefreien Wohn-Konzepte.“

Alf Aleithe, Geschäftsführer Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Wir stehen noch ganz am Anfang in diesem Projekt, aber es gilt, zwei übergeordnete Herausforderungen zu meistern. Zum einen wollen wir unserer ökologischen Verantwortung gerecht werden, die sich durch den Eingriff in einen sensiblen Stadtraum ergibt. Und zum anderen wollen wir an diesem Standort ein Musterbeispiel für ein zeitgemäßes, bedarfsgerechtes und vor allem inklusives Konzept für die Barrierefreiheit entwickeln.“

Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit: „Wir sind beeindruckt von der Qualität der eingereichten Projekte. Sie haben uns gezeigt, dass es viele Möglichkeiten gibt, barrierefreien Wohnraum zu schaffen – und dass es auch mit nur sehr geringen Mehrkosten möglich ist. Auch bezüglich der baulichen Flexibilität, der Standardisierung von Baumodulen, der Berücksichtigung intelligenter Technik und der barrierefreien Kommunikation mit Mieterinnen und Mietern haben wir hier vorbildliche Projekte kennengelernt. Diese können wirklich als gute Beispiele für andere Projekte dienen, um mehr und schneller barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir freuen uns, dass wir durch die Ausschreibung des Bundesteilhabepreises diese Projekte sichtbar machen können.“

Der Bundesteilhabepreis prämiert jedes Jahr Projekte, die das große Potenzial eines inklusiven, barrierefreien Sozialraums zeigen und als Vorbild dienen können. Eine unabhängige Fachjury, bestehend aus 12 Expertinnen und Experten der Verbände von Menschen mit Behinderungen sowie aus den Kommunen und den Ländern, hat die Preisträger weisungsfrei und anonymisiert ausgewählt. Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat das Wettbewerbsverfahren im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales umgesetzt.

Mehr Informationen zum Bundesteilhabepreis finden Sie auf 
www.bundesteilhabepreis.de